Praxisbuch Microsoft Hyper-V - Installation, Konfiguration und Systemverwaltung von Hyper-V für Windows Server 2008 und MS Hyper-V Server

Dirk Larisch

Praxisbuch Microsoft Hyper-V

Installation, Konfiguration und Systemverwaltung von Hyper-V für Windows Server 2008 und MS Hyper-V Server

2010

562 Seiten

Format: PDF, Online Lesen

E-Book: €  39,99

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ISBN: 9783446423817

 

11 überwachung und Sicherheit (S. 325-326)

Die Installation und Inbetriebnahme eines Systems auf Basis von Hyper-V ist in der Regel ein einmaliger Vorgang. Erfahrungsgemäß nimmt ein solches System anschließend immer mehr virtuelle Maschinen auf, und ehe man sich`s versieht, befinden sich einige Produktivsysteme auf dem Server, deren Ausfall nach Möglichkeit verhindert werden muss. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wird es wichtig, sich permanent über den Zustand des Hostsystems und über die Hyper-V-Umgebung zu informieren.

Nur so lässt sich gewährleisten, dass ein möglicher Ausfall frühzeitig erkannt bzw. ein solcher vermieden wird. Dabei stehen verschiedene Formen und Möglichkeiten der Systemüberwachung und -kontrolle zur Verfügung. Darüber hinaus muss sich ein Systemverwalter aber auch um bestimmte wiederkehrende Tätigkeiten kümmern, wie beispielsweise eine Datensicherung der virtuellen Maschinen, um diese bei Bedarf wiederherstellen zu können. Auch dazu enthält dieses Kapitel einige wichtige Hinweise und mögliche Lösungsformen.

11.1 Systemzugriff

Bislang wurden verschiedentlich Möglichkeiten erläutert, um auf ein Hostsystem zuzugreifen. Grundsätzlich stehen dafür Zugangsformen mittels der Serverkonsole von Hyper-V, der Zugriff über die Remote-Konsole von einem anderen System aus (per MMC oder RDP) oder auch der Einsatz des System Center Virtual Machine Manager zur Verfügung. Mit allen unterschiedlichen Zugangsformen ist grundsätzlich der Zugriff, aber auch die überwachung wesentlicher Systemfunktionen möglich. Um Wiederholungen zu vermeiden, verweisen wir auf die entsprechenden Kapitel bzw. Abschnitte. Für die nachfolgenden Erläuterungen wird der direkte Zugriff am Hostsystem vorausgesetzt, wobei sich die eine oder andere Aufgabe sicherlich auch mittels Remote- Zugriff realisieren lassen würde.

11.2 Leistungsüberwachung


Sobald Systeme virtualisiert werden, ist die Leistung des jeweiligen Hostsystems wesentlich mit ausschlaggebend für die Leistungsfähigkeit der einzelnen virtuellen Maschinen. Ist das Hostsystem von der Leistungsfähigkeit her zu schwach ausgelegt (z.B. zu wenig Arbeitsspeicher) oder unter Umständen falsch konfiguriert, führt dies unweigerlich zu Leistungseinbußen oder einer verminderten Leistungsfähigkeit der einzelnen virtuellen Maschinen.

Aus diesem Grund muss die überwachung oder Kontrolle der Leistung eines Hyper-VHostsystems im ständigen Fokus eines Systemverwalters stehen - im optimalen Fall durch eine automatisierte, permanente Systemüberwachung, die einen Systemverwalter beim über- oder Unterschreiten bestimmter Grenzwerte automatisch per Hinweis, Meldung oder per E-Mail informiert. Bei einem Windows-System stehen dafür - unabhängig vom Einsatz der Hyper-V-Rolle - diverse Möglichkeiten zur Verfügung, die wir im Rahmen dieses Kapitels erläutern. Darüber hinaus hat Microsoft aber beispielsweise den Leistungsmonitor (früher: PERFMON) seit Windows Server 2008 um bestimmte Merkmale erweitert, die sich explizit auf die Leistungsfähigkeit der Komponenten einer Hyper-V-Umgebung beziehen.

11.2.1 Task Manager

Wie bei vielen anderen Windows-Systemen liefert der Task-Manager des Hostsystems sehr interessante und wissenswerte Informationen über die Auslastung eines solchen Systems. Standardmäßig erscheint nach der Anwahl des Task-Managers (Kontextmenü der Taskleiste) eine Zusammenfassung oder Darstellung der aktuellen laufenden Programme oder Anwendungen (Register Anwendungen). Hat man etwa auf dem Hostsystem über entsprechende Möglichkeiten (vmconnect.exe) eine Verbindung zu mehreren virtuellen Maschinen aufgenommen, werden diese als separate Anwendungen aufgeführt (siehe Abbildung 11.1).

Anhand der Anwendungen lässt sich nicht ableiten, wie viele virtuelle Maschinen zurzeit aktiv sind, weil ein solcher Eintrag nur erscheint, wenn auf dem Hostsystem eine Verbindung zur Oberfläche (vmconnect.exe) hergestellt wurde. Um die tatsächlich aktiven virtuellen Maschinen zu ermitteln, muss die Prozessdarstellung zu Rate gezogen werden (siehe nachfolgender Abschnitt). Mit dem Register Prozesse steht im Task-Manager des Hostsystems eine Möglichkeit zur Verfügung, sich über die aktuell laufenden Prozesse zu informieren. Neben den Systemprozessen zählen dazu natürlich auch die Prozesse einer Hyper-V-Umgebung, wodurch Sie wichtige Angaben zu den Anwendungen und einzelnen virtuellen Maschinen erhalten. Abbildung 11.2 stellt ein entsprechendes Beispiel dar, um zu zeigen, dass jederzeit erkennbar ist, wie viele virtuelle Maschinen gerade aktiv sind. Man sieht dies am sogenannten Worker-Prozess (VMWP), der für jede virtuelle Maschine separat gestartet wird."

 

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