Praxishandbuch Plant Simulation und SimTalk - Anwendung und Programmierung in über 150 Beispiel-Modellen

Steffen Bangsow

Praxishandbuch Plant Simulation und SimTalk

Anwendung und Programmierung in über 150 Beispiel-Modellen

2011

458 Seiten

Format: PDF, Online Lesen

E-Book: €  54,99

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ISBN: 9783446429031

 

5 Die Arbeit mit Zufallswerten (S. 153-154)

In vielen Fällen ist es nicht möglich, einen festen Wert für eine Bearbeitungszeit oder Störungsdauer anzugeben. Plant Simulation stellt hierfür einige Funktionen zur Verfügung, um reale Verteilungen von Werten in die Simulation einfließen zu lassen.

¦ 5.1 Arbeit mit Verteilungstabellen

Vor allem für Zeiten können Sie in den Menüs aus einer Reihe von Verteilungsfunktionen auswählen. Die Verteilungsfunktionen kann man prinzipiell in zwei Bereiche einteilen:

- Empirische Verteilungen: Hier gibt es reale Werte, zum Beispiel aus der Vergangenheit, und die Verteilung der Werte kann vorgegeben werden.
- Wahrscheinlichkeitsverteilungen: Hier ist die reale Verteilung nicht genau bekannt, es wird mit mathematischen Verteilungsfunktionen gearbeitet, welche die Verteilung der realen Werte annähernd abbilden. Ein prinzipielles Problem dabei ist die Datenbeschaffung. Sie benötigen zur Einschätzung (Ermittlung) der Verteilung eine Reihe von Daten, die über eine gewisse Zeit gesammelt worden sein sollten.

Gerade bei neu zu konzipierenden Lösungen sind diese wenn überhaupt, dann nur von Vergleichsanlagen vorhanden. Trotz allem sollten Sie versuchen, die realen Schwankungen von Werten so gut, wie es geht, in der Simulation abzubilden, um ein realistisches Ergebnis zu erzielen. Gehen Sie zur Ermittlung empirischer Verteilungen wie folgt vor:

1. Ermitteln Sie das Maximum und das Minimum der Werte (dabei sollten extrem abweichende Werte, sogenannte Ausreißer, eliminiert werden).
2. Teilen Sie die Daten in eine geeignete Anzahl von Klassen ein (in Abhängigkeit des Abstands von Minimum und Maximum und der Anzahl der Daten).
3. Ermitteln Sie die Klassenbreite (Klassengrenzen) durch Division von (Maximum- Minimum) durch die Anzahl der Klassen.
4. Ermitteln Sie die Unter- und Obergrenzen der Klassen.
5. Zählen Sie die Daten aus und ordnen Sie die Daten in die Klassen ein (dabei gehört normalerweise die obere Grenze zur Klasse und die untere nicht).
6. Werten Sie die Häufigkeiten in den einzelnen Klassen aus, indem Sie die Anzahl der Werte in den einzelnen Klassen ins Verhältnis zur Gesamtanzahl der Werte setzen.

 

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