Fern-Seher oder Laut-Sprecher? - Was die Chef-Etage aus der Krise lernt

Joachim Klewes, Udo Klein-Bölting

Fern-Seher oder Laut-Sprecher?

Was die Chef-Etage aus der Krise lernt

2010

258 Seiten

Format: PDF, Online Lesen

E-Book: €  19,99

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ISBN: 9783446425408

 

Finanzmarkt: herausforderungen für das Management (S. 203-204)

Banker, Versicherungsmanager, Investoren, Analysten – auch der Finanzmarkt ist ein äußerst heterogener Stakeholder-Sektor. In der Finanz- und Wirtschaftskrise zum Ende des ersten Jahrzehnts des neuen Jahrtausends wird ein besonderes Schlaglicht auf die fatale Abhängigkeit der Realwirtschaft von diesem Sektor geworfen: Die Angebots- und Nachfragerelationen beim Kapital, unverzichtbarem Treibstoff für Wachstum und Innovation, stehen spätestens nach dem Beinaheabsturz der Gesamtwirtschaft aufgrund von Bankenexzessen im Mittelpunkt erregter öffentlicher Diskussionen.

Dass Phänomene wie eine möglicherweise drohende Kreditklemme unmittelbare Wirkung auf die Unternehmenswirklichkeit haben, liegt auf der Hand, ebenso die unmittelbare Beeinflussung von Unternehmen durch das Auf und Ab an den Aktien- und Kapitalmärkten. Beides gehört zum Tagesgeschäft der Führungsetage, ob mit oder ohne Krise. Die Chefmanager betonen im Hinblick auf den Finanzmarkt daher viel stärker zwei Themenkomplexe, die wir in den folgenden zwei Kapiteln behandeln wollen:

- Zahlen bändigen: Wie findet das Management die richtige Balance zwischen Kontrolle und Vertrauen?
- Mit Banken umgehen: Wie sichert das Unternehmen seine Unabhängigkeit?

Rüdiger Garrton, erneut ein fiktiver Manager der nahen Zukunft, zeigt, wie sich die Herausforderungen des Finanzmarkts in zehn Jahren entwickelt haben könnten – vielleicht erkennt sich der eine oder andere Repräsentant der Chefetage heute bereits darin wieder.

Dienstag, 16. Juni 2020 a Day in the Life of rüdiger Garrton

07:30 Uhr Frankfurt

Die Morgenmaschine aus Frankfurt rollt langsam an den Finger am JFK Airport. Rüdiger Garrton, CEO der Garrton Bio Science, kann sich auch nach fünf Jahren regelmäßiger Flüge über den großen Teich immer noch nicht richtig daran gewöhnen, dass die beiden Kontinente sich derart auseinandergelebt haben. Inzwischen ist selbst für VIPs aus Politik und Entertainment die Einreise in das Land of the Free nur noch mit implantiertem Chip möglich, nicht zu reden von Managern und normalen Sterblichen. Gut, Garrton BioScience verdient genau mit dieser Technologie Hunderte von Millionen im Jahr – aber mit den medizinischen Zwecken, für die er sich noch vor zehn Jahren als junger Chefwissenschaftler engagieren konnte, hat der heutige Impla-Chip-Boom wirklich nichts mehr zu tun.

 

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