Windows Small Business Server 2011 Standard - Das Praxisbuch

Martin Dausch

Windows Small Business Server 2011 Standard

Das Praxisbuch

2011

402 Seiten

Format: PDF, Online Lesen

E-Book: €  23,99

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ISBN: 9783446429604

 

6 Datensicherung und Serverspeicher (S. 257-258)

6.1 Vorüberlegungen

Bevor wir uns nun der eigentlichen Datensicherung und der Verwaltung des Serverspeichers mit Bordmitteln zuwenden, sind erst einmal einige generelle Überlegungen zu tätigen, in welcher Form Daten im Netzwerk gesichert und gespeichert werden sollen. Dass schon aus Gründen der Backup Erfassung eine dezentrale Datenspeicherung im Netzwerk nicht praktikabel ist, ist aus den vorherigen Kapiteln ersichtlich geworden. Nun stellt sich die Frage, ob die Daten auf dem Server selber abgelegt werden sollen oder ob nicht stattdessen ein Netzwerkspeichergerät (Network Attached Storage, NAS) oder SAN (Storage Area Network) diesen Zweck besser erfüllt. Dass aus Gründen der Ausfallsicherheit die Festplattenkonfiguration in einem RAID vorgenommen werden sollte, ist ja bereits erwähnt worden. Dies gilt natürlich auch dann, wenn die Speicherung z. B. auf einem NAS erfolgt.

6.1.1 NAS

Der Einsatz eines NAS weist einige Vorteile gegenüber der Datenspeicherung auf einem Server auf.

- Da diese Geräte spezialisiert sind und auf ihnen in aller Regel keine zusätzlichen Dienste laufen, ist die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls auch entsprechend geringer. Jeder zusätzliche Dienst stellt schließlich auch eine zusätzliche potenzielle Problemquelle dar.
- Sie sind heutzutage in unterschiedlichsten Konfigurationen, vom kleinen System mit zwei Festplatten bis zu großen 19”­Geräten mit riesigen FestplattenArrays, verfügbar. Genauso breit ist auch die Preisspanne, die von wenigen Hundert Euro für Einstiegsgeräte bis zu mehreren Hunderttausend Euro reicht. In jedem Fall bleiben sie aber kostengünstiger als vollwertige Serverlösungen mit vergleichbarer Speicherkapazität. Außerdem fallen natürlich keine Kosten für zusätzliche Serverlizenzen an!
- Durch Datenablage auf einem NAS werden Server entlastet, ihre Prozessor und Netzwerkleistung kann für die primären Aufgaben reserviert bleiben, die sich nicht auslagern lassen (z. B. Exchange, SharePoint Foundation, IIS). Insbesondere die Anzahl der gleichzeitigen Verbindungen zu einem einzelnen Netzwerkadapter kann durch eine teilweise Daten auslagerung auf ein NAS reduziert werden. Und diese stellt einen der häufigsten Flaschenhälse in Netzwerken dar.
- Die heute üblichen Datenmengen können z. T. zu einem Zeitproblem führen. Da eine Vollsicherung unter Umständen mehr Zeit in Anspruch nimmt, als außerhalb der Produktivzeiten zur Verfügung steht, kann es schwierig bis unmöglich werden, noch funktionierende Sicherungsstrategien für einen einzigen Datenspeicherort zu entwerfen. Werden die Daten stattdessen auf zwei separaten Geräten gespeichert, kann auch die Sicherung parallel und damit in der halben Zeit erfolgen. (Dieser Wert ist allerdings theoretisch, in der Praxis werden Sie immer unterschiedlich große Datenbestände auf unterschiedlichen Speichern halten und von daher auch unterschiedlich viel Zeit für die jeweiligen Sicherungen benötigen.)

 

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