NoSQL - Einstieg in die Welt nichtrelationaler Web 2.0 Datenbanken

Stefan Edlich, Achim Friedland, Jens Hampe et al.

NoSQL

Einstieg in die Welt nichtrelationaler Web 2.0 Datenbanken

2011

412 Seiten

Format: PDF, Online Lesen

E-Book: €  23,99

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ISBN: 9783446428553

 

8 Weitere NoSQLDatenbanken (S. 355-356)

In den vorigen Kapiteln wurde gut ein Dutzend der wichtigsten NoSQL-Datenbanken ausführlich erwähnt. Daher werden wir Ihnen in diesem Kapitel einen kurzen Überblick über die wichtigsten weiteren NoSQL-Datenbanken geben, die nachweisbar Einzug in die Industrie gefunden haben. Wie groß der Raum der NoSQL-Systeme derzeit tatsächlich ist, ist nicht zu bestimmen. Auf den wichtigsten Referenzseiten zu NoSQL wird alle paar Tage ein neues Datenbanksystem eingetragen. Weit über 100 NoSQL-Systeme sind dort bereits verzeichnet. Sicherlich sind viele von diesen Datenbanken noch jung und auch viele von kleinen Gruppen oder Einzelpersonen erstellt.

Dennoch dürften derzeit mindestens 30 bis 40 dieser Datenbanken bereits in nichttrivialen Anwendungen in der Industrie eingesetzt sein und eine Community mitbringen. Ziel dieses Kapitels ist, diese Anwendungen vorzustellen und auf Stärken und Schwächen hinzuweisen, damit Sie diese Systeme vielleicht auch in den Lösungsraum mit einbeziehen können. Wir beginnen mit dem Bereich der Wide Column Stores, in dem es derzeit noch sehr wenige Systeme gibt.

Hier fällt auch die Abgrenzung zu vielen Key/Value-Datenbanken (siehe Kapitel 3 und 5) – aufgrund der mächtigen Erweiterungen ebendieser – schwer. Aber mit Hypertable und Cloudera gibt es zwei Vertreter, die als Hadoop-Derivate in der Liga der Petabyte-Scale-Datenbanken spielen. Im folgenden Teil werden die NoSQL-Datenbanken vorgestellt, die in der ausführlichen Analyse vorher keinen Platz mehr gefunden haben, aber dennoch relevant für eine Evaluation wären. Darunter sind Systeme wie Amazon Dynamo, die die NoSQL-Welt nachhaltig geprägt haben, aber nicht Open Source sind. Oder das NoSQL-System Voldemort, welches im Vergleich zu vielen anderen Key/Value-Systemen bereits sehr oft eingesetzt wird.

8.1 Wide Column Stores

8.1.1 Hypertable


Hypertable wurde von Doug Judd gegründet und ahmt die Idee von Googles BigTable mit dem Map/Reduce-Framework beziehungsweise von Apache Hadoop nach. Da Hypertable Open Source ist, gibt es zwei Websites:

- http://www.hypertable.org
- http://www.hypertable.com


Die erste Website hostet das Open Source-Projekt selbst. Die zweite bietet kommerziellen Support auf Hypertable-Basis. Hypertable kann auf Hadoop aufsetzen und die Daten auch in das HDFS-Dateisystem speichern. Hypertable ist stark an das Googles BigTable-Modell angelehnt. Google selbst bietet damit Services wie YouTube, Blogger, Google Earth, Google Maps, Orkut und natürlich die Suchmaschine selbst an.

Dies ist also das Anwendungsfeld, das Hypertable anspricht. Hypertable wird auch von baidu.com und rediff.com eingesetzt. Ersteres ist das chinesische Äquivalent zur Suchmaschine Google und Letzteres eines der größten indischen Web-Portale. Anders als Apache Hadoop ist Hypertable in C++ geschrieben und daher um einiges schneller. Das primäre Ziel von Hypertable ist es, sehr große Datenvolumen zu verarbeiten und diese Online-Anwendungen zur Verfügung zu stellen. Die Datensätze werden in tabellenähnlicher Form zur Verfügung gestellt und über einen Primärschüssel indiziert. Gleichzeitig werden die Daten auch in dieser Primärschlüsselabfolge gespeichert, sodass Bereichsabfragen sehr effizient durchgeführt werden können.

 

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