Target Costing

Helmut Dinger

Target Costing

2002

116 Seiten

Format: PDF, Mobile-PDF, Online Lesen

E-Book: €  7,99

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ISBN: 9783446402331

 

1 Grundidee des Target Costing (S. 7-8)

Target Costing ist ein zu Beginn der siebziger Jahre in Japan entwickeltes Konzept, das sich in den neunziger Jahren verstärkt auch in Europa durchgesetzt hat. Target Costing, für das sich im deutschsprachigen Raum der Begriff ,,Zielkostenmanagement" eingebürgert hat, erlangt als Kostenplanungs- und -steuerungsinstrument einen immer höheren Stellenwert in industriellen Unternehmen. Target Costing ist ein interdisziplinärer, markt- und teamorientierter Ansatz der Kostenplanung und -steuerung, der schon in frühen Phasen der Produktentwicklung und Prozessgestaltung zum Einsatz kommt.

Er zielt speziell darauf ab, die Kostenstrukturen eines neu zu entwickelnden Produktes an die Anforderungen des Marktes und damit der Kunden anzupassen. Dem Target Costing liegt demzufolge ein strategisches Kostenmanagement zugrunde, was sich in der frühzeitigen und daher mittel- bis langfristigen Betrachtung der Kostenaspekte eines zu entwickelnden Produktes und den daraus resultierenden umfassenden Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten äußert. Wichtige Ausgangsgrößen sind der erzielbare Preis und das Anforderungsprofil der Kunden an das Produkt. Reduziert man diesen erzielbaren Preis um die angestrebte Gewinnspanne, ergeben sich die maximal erlaubten Gesamtkosten für das Produkt. Auf deren Basis wird eine kunden- und kostenorientierte Konzeption des Produktes durchgeführt. Wichtig dabei ist, dass Leistungs- und Kostenaspekte eines zu entwickelnden Produktes mit den Anforderungen der Kunden abgestimmt sind.

1.1 Target Costing im Entwicklungsprozess

Den Ausgangspunkt der Produktentwicklung bildet das Erkennen einer Chance für ein neues Produkt bzw. die Weiterentwicklung eines bestehenden Produktes und die damit einhergehende Positionierung des Produktes im Sortiment bzw. Tätigkeitsgebiet des Unternehmens. Nach erfolgter Marktsegmentierung geht es im nächsten Schritt darum, ein erstes grobes Produktkonzept zu erarbeiten. Ziel dieses groben Produktkonzeptes ist es, die bis dahin vage Produktidee hinsichtlich technischer und kommerzieller Aspekte näher zu beschreiben. Dieser Schritt stellt gleichzeitig die erste Phase eines strukturierten, in Phasen aufgegliederten Entwicklungsprozesses (Stage-Gate-Prozess) dar.

Dem Stage- Gate-Prozess liegt eine sorgfältige Planung hinsichtlich Leistungs-, Qualitäts- und Zeitaspekten zugrunde. Die Struktur von Stage-Gate-Prozessen besteht darin, dass das Entwicklungsvorhaben in Phasen und Meilensteine aufgegliedert wird. Dabei wird zwischen Definitions-, Konzept-, Entwicklungs-, Fertigungs- und Markteinführungsphase unterschieden. Diese Phasen sind durch Meilensteine mit klar definierten Zielen getrennt. Am Ende jeder Phase wird das Projekt hinsichtlich der erreichten Phasenziele überprüft. Erst wenn diese gesichert sind, kann das Projekt in die nächste Phase übertreten. Der Target-Costing-Prozess ist ein integrierter Bestandteil von strukturierten Entwicklungsprozessen.

 

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