Digital Prototyping - Virtuelle Produktentwicklung im Maschinenbau

Phillip Grieb

Digital Prototyping

Virtuelle Produktentwicklung im Maschinenbau

2010

289 Seiten

Format: PDF, Online Lesen

E-Book: €  31,99

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ISBN: 9783446424333

 

2 Die wichtigsten Anbieter (S. 25-26)

Nach einer drei bis vier Jahrzehnte währenden wechselvollen Entwicklung behaupten sich derzeit vier große internationale Anbieter im Maschinen- und Anlagenbau. Viele kleinere oder lokale Anbieter spielen nach wie vor eine Rolle in ihren Nischenmärkten. Dassault Systèmes mit dem PLM-Portfolio um Catia und PTC versuchen sich als PLM-Partner der großen Unternehmen zu positionieren, während die Stärken von SolidWorks und Autodesk eher im Mittelstand liegen.

2.1 Autodesk


Autodesk wurde 1982 von John Walker in Sausalito, Kalifornien, gegründet. Damals war CAD-Software nur auf teuren Hostsystemen oder Unix-Workstations verfügbar. Autodesk unterstützte zwar auch Unix-Systeme, setzte aber vorrangig auf den damals noch sehr jungen IBM-PC und das DOS-Betriebssystem, eine Geräteklasse, die heute noch die Arbeitsplätze in den Konstruktionsabteilungen und Büros dominiert. Was anfangs als fragwürdige Entscheidung erschien, erwies sich später als Glücksgriff. Mit dem Erfolg der DOS-PCs, später der Windows-PCs, und der raschen Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit wuchs der Erfolg und die Verbreitung der Autodesk-Software, vor allem der AutoCAD-Produktfamilie.

Mit seinem günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis verdrängte es die Wettbewerber auf dem Markt der 2D-CAD-Systeme. Heute gelten AutoCAD und seine Datenformate als Industriestandard im 2D-Bereich, eine Entwicklung, die mit dem Weg der Microsoft Office-Applikationen vergleichbar ist. Auf den Höhen des 2D-Erfolgs drohte die Firma die technische Entwicklung bei den 3D-CAD-Systemen zu verpassen, die in den 90er-Jahren von anderen Firmen geprägt wurde. Um die Jahrtausendwende brachten die Kalifornier ihr neues 3DSystem Autodesk Inventor auf den Markt, dessen Entwicklung und Ausbau sie seither sehr energisch vorangetrieben haben.

Digital Prototyping wurde zum strategischen Ziel des Autodesk-Angebots für die Fertigungsindustrie erklärt. Im Bauwesen hieß die analoge Strategie Building Information Modeling. Durch zahlreiche Übernahmen und Eigenentwicklungen verbreiterte Autodesk das Angebot für die Zielmärkte der Fertigungsindustrie rasch. Die größten Investitionen des letzten Jahrzehnts galten den Produktbereichen PDM, Industriedesign, Simulation und Animation. Heute gilt Autodesk als der weltweit größte Hersteller der Branche mit über 7.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 2.315 Millionen US$ (ca. 1,65 Mrd. €, bezogen auf das Autodesk-Fiskaljahr 2009, das am 31.1.2009 endete). Die 2D-Software ist nach wie vor ein großer Umsatzträger. Die 3D-Produkte sind im Begriff gleichzuziehen.

2.1.1 Maschinenbau, Anlagenbau, Fahrzeugbau

Die große Kundenbasis der AutoCAD- und AutoCAD-Mechanical-Anwender ist eine der Zielgruppen, in der Autodesk die künftigen Anwender seiner Digital-Prototyping- Lösungen sieht. Viele haben den Umstieg auf die 3D-Konstruktion mit einzelnen oder auch auf allen Arbeitsplätzen bereits vollzogen und die Grundlage für die digitale Produktentwicklung geschaffen, viele planen den Wechsel, einige werden bei AutoCAD bleiben, weil sie in der 3D-Technik keinen Vorteil sehen. Auto- CAD bleibt weiter erste Wahl für Schemaplan-Applikationen wie AutoCAD ecscad oder AutoCAD P&,ID. Den Wechsel bzw. die Zusammenarbeit zwischen AutoCAD und Inventor

 

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