Altpapier - Regularien - Erfassung - Aufbereitung - Maschinen und Anlagen - Umweltschutz

Jürgen Blechschmidt (Hrsg.)

Altpapier

Regularien - Erfassung - Aufbereitung - Maschinen und Anlagen - Umweltschutz

2011

248 Seiten

Format: PDF, Online Lesen

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ISBN: 9783446429987

 

8 Wareneingangskontrolle für Altpapier (S. 61-62)

8.1 Grundlagen und Ziele

Die alte Regel, dass die Qualität eines Endproduktes vom eingesetzten Rohstoff bestimmt wird, gilt auch für die Verwendung von recycelten Faserstoffen. Insofern hängt eine erfolgreiche Wiederverwertung von der Qualität des eingesetzten Altpapiers und des daraus gewonnenen Faserstoffes ab. Bedingt durch Einsatz und Verwendung der Papierprodukte, die Sammlung anfallender Altpapiere in der Industrie, im Handel und in den Haushalten und die nachgeschalteten Entsorgungssysteme mit verschiedenen Transport-, Umschlag- und Sortierprozessen ist die Erfassung und spätere Auslieferung der Altpapiere ohne Verunreinigungen an die Papierhersteller eine große Herausforderung.

Das Altpapier sollte mit der gebotenen Sorgfalt als wertvoller Rohstoff, nicht als Abfall gesehen werden. Aus diesem Grund ist die Kontrolle der in den Papierfabriken eingehenden Altpapierlieferungen hinsichtlich der Güte und Beschaffenheit nicht nur allgegenwärtiges Element eines funktionierenden Qualitätsmanagements in der Papierindustrie, sondern eine unverzichtbare Maßnahme, um Effizienz der Produktion und Qualität der herzustellenden Erzeugnisse zu sichern.

Die Wareneingangskontrolle von Altpapierlieferungen verfolgt nach [8.1] hauptsächlich folgende Ziele:

• Minimierung der spezifischen Kosten für den Einsatz von Altpapieren als Faserrohstoffe,
• Gewährleistung einer möglichst störungsfreien Produktion,
• Sicherung der Produktqualität,
• Verbesserung der Altpapierqualität durch die Lieferanten. Obwohl Altpapier schon über Jahrzehnte getrennt nach Sorten geliefert wird, ist das Bewusstsein, dass es sich damit um unverzichtbare und zum Teil auch qualitativ anspruchvolle Rohstofflieferungen handelt, erst in den letzen Jahren verstärkt zum Tragen gekommen.

Begleitet war das nicht nur von den periodisch auftretenden Phasen einer Altpapierknappheit und steigenden Preisen sowie dem ohnehin vorhandenen Druck nach rohstoff- und damit kostensparender Produktion, sondern auch von der Etablierung des „Dualen Systems“ zur Wertstofferfassung. Die INGEDE beklagt in diesem Zusammenhang eine immer schlechter werdende Qualität des Altpapiers trotz steigender Mengen [8.2], wobei viele Abnehmer dennoch festgestellt haben, dass bei mittleren und besseren Sorten, die zumeist Papierverarbeitungsreste und gewerbliche Lieferungen enthalten, der Feuchtigkeitsgehalt in der Regel innerhalb der vereinbarten Toleranzen liegt und unerwünschte Bestandteile meist in deutlich geringerem Umfang auftreten als in den unteren Sorten.

 

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