Second Life-Programmierung mit der Linden Scripting Language

Matthias Melzer

Second Life-Programmierung mit der Linden Scripting Language

2007

383 Seiten

Format: PDF, Online Lesen

E-Book: €  31,99

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ISBN: 9783446415164

 

8 Media (S. 257)

Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Einbinden von Musik und Video in Second Life. Obwohl uns Second Life im ersten Augenblick als Multimedia vorkommt, werden Sie sehen, dass die Möglichkeiten in diesem Bereich andere als multi sind. Die Einbindung unterliegt einigen Beschränkungen, und es ist nicht immer einfach, seiner Kreativität freien Lauf zu lassen.

In diesem Kapitel werden Sie ein einfaches Gerät zum Abspielen von Musik bauen, ein Prim so einsetzen, dass Sie Videos auf ihm abspielen können, und ein Radio programmieren, mit dem es Ihnen möglich ist, verschiedene Internetradiostationen auf Ihrem Land zu empfangen. Zudem wird Ihnen alles Wissenswerte im Zusammenhang mit dem Thema Audio und Video in Second Life aus Programmierersicht erklärt werden.

8.1 Audio

Im Bereich Audio wird in Second Life zwischen zwei verschiedenen Arten unterschieden: der Empfang von Streaming Audio auf einer Parzelle und das Abspielen der von Ihnen hochgeladenen Sound-Schnipsel, sogenanntem in-world sound .

8.1.1 In-world sound

Eigene Sounds eignen sich primär zum Abspielen von Soundeffekten, dennoch ist es möglich, ganze Musikstücke abzuspielen, wie Sie im weiteren Verlauf sehen werden. Linden Lab beschränkt das Hochladen von Audiomaterial. Das zu übergebende Dateiformat ist WAV105 PCM, und die Länge einer Audiodatei darf zehn Sekunden nicht überschreiten. Falls Sie nicht wissen, wie man bspw. ein MP3 in das WAV-Format überführt, bietet das Progamm Audacity106 hierfür gute Dienste. Es ist sowohl für PC als auch für Mac kostenlos erhältlich.

Die Limitierung der Länge wird auf die sonst anzunehmenden Copyright-Verstöße zurückgeführt. Ein Upload einer Audiodatei kostet immerhin 10 L$ und ein Song von drei Minuten Länge demnach 180 L$, zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Buches also fast 0,50 €. Da überlegt man es sich schon zweimal, bevor man einen Song hochlädt, vor allem wenn man die begrenzten Möglichkeiten des Abspielens sieht, auf die wir im Laufe des Kapitels noch zu sprechen kommen werden.

Ein weiterer Grund mag sein, dass Linden Lab nicht mit übermäßig vielen Audiodateien Serverplatz verschwenden möchte, denn obwohl die Dateien vor dem Ablegen auf dem Server erst in das Ogg Vorbis107-Format überführt und zuvor in 44,1 KHZ 16 Bit mono konvertiert werden, verbrauchen sie dennoch einiges an Speicherplatz. Eine Zehn- Sekunden-Datei Stille ist im Ogg Vorbis-Format immerhin noch 82 KB groß. Wenn nun die Anfrage eines Clients zum Abspielen eines Sounds an die Server geschickt wird, wird die komplette Datei an den Client übertragen und lokal gecached. Bevor sie abgespielt wird, wird sie vom Client wieder in das WAV-Format gewandelt. Hierbei wird Rechnung getragen, dass die meisten Soundkarten Ogg Vorbis nicht direkt abspielen können, WAV hingegen schon.

So weit zur Vorgeschichte. Sehen wir uns einmal an, welche Möglichkeiten Ihnen in Verbindung mit den in-world sounds zur Verfügung stehen.

 

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