3D-Konstruktion mit Solid Edge

Stefan Britz, Florian Steinwender

3D-Konstruktion mit Solid Edge

2006

281 Seiten

Format: PDF, Online Lesen

E-Book: €  19,99

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ISBN: 9783446408067

 

2 CAD-Modellierung (S. 17-18)

Die virtuelle 3D-Welt erleichtert dem Ungeübten einen sehr schnellen Zugang zum Erkennen der räumlichen Zusammenhänge komplexer Konstruktionen. Dies gilt jedoch nur so lange, bis eine technische Fertigungszeichnung im 2DRaum erstellt wird, die eindeutig funktions-, fertigungs- und prüfgerecht sein muss. Der Zeichnungsleser benötigt dann die Fähigkeit, eine in der 2D-Welt abgebildete Konstruktion sich als ein räumliches Gebilde vor dem geistigen Auge vorstellen zu können; d. h., ein Konstrukteur muss nach wie vor auch in der 3D-CAD-Welt insbesondere bei der Erstellung von Fertigungszeichnungen im Zeichnungslesen, in der Normung, Bemaßung, Form- und Lagetolerierung, Passungen ([13], [14], [18]) usw. kompetent sein, denn dies leistet ein CADProgramm nicht. Zusätzlich ist noch zu beachten, dass eine aus dem 3D-Modell abgeleitete 2D-Zeichnung nicht unbedingt fehlerfrei ist.

Ein Entwurfsansatz lässt sich methodisch in zwei Vorgehensweisen unterteilen, und zwar in die Bottom-up-Methode und Top-down-Methode. Bei der Topdown- Methode wird zuerst der Zusammenbau erstellt und daraus werden die Einzelteile abgeleitet. Wie in der 2D-Welt entsteht eine Konstruktion beim Entwurf und am Beginn in der Detaillierungsphase hauptsächlich in der gewählten Hauptansicht. Alle anderen nötigen Ansichten werden im Wesentlichen von dieser abgeleitet. Sind diese nicht ausreichend, so werden zusätzliche Schnitte, Einzelheiten und weitere Hilfsansichten aus diesen erstellt.

Im Gegensatz dazu lässt sich eine Gesamtkonstruktion aus vorhandenen Einzelteilen zusammenbauen. Bei diesem Konstruktionsansatz wird die Konstruktion von unten nach oben aufgebaut, und sie wird als „Bottom-up-Methode" bezeichnet. Diese Methode eignet sich gut, wenn die Baugruppe aus vorhandenen Einzelteilen und/oder aus Fremdkomponenten erstellt wird (Konstruieren mit Bauteilkatalogen). Erst beim Zusammenfügen der Einzelteile wird endgültig erkennbar, ob die Teile zusammenpassen und den vorgegebenen Anforderungen genügen. Anhand einer Kollisions- und Bewegungsanalyse lassen sich Interferenzen bzw. Überlappungen zwischen den Einzelteilen überprüfen.

In der realen Konstruktionswelt ist die reine Anwendung einer der beiden Entwurfsansatz- Methoden nicht möglich. Das heißt, es stellt sich eine Mischform aus diesen beiden Methoden ein (vgl. Bild 2.1).

Bottom-up-Methode

Bei der Bottom-up-Methode werden zunächst die Einzelteile einer Gesamtkonstruktion separat erstellt. Oder sie liegen als Einzelteile anderer Konstruktionen oder als Normteile bereits vor (vgl. Bild 2.1). Dieses Vorgehen wird als Bottomup- Methode oder „von unten nach oben"-Konstruktions-Entwurfsansatz bezeichnet. Erst beim Zusammenfügen der Einzelteile wird endgültig erkennbar, ob die Teile zusammenpassen oder nicht und den vorgegebenen Anforderungen genügen.

Mit Solid Edge lässt sich anhand einer Kollisions- und Bewegungsanalyse überprüfen, ob Interferenzen bzw. Überlappungen zwischen den Einzelteilen vorhanden sind. Dies bedeutet, dass die realen Bauteile erst nach einer Anpassung zu einer Baugruppe zusammengefügt werden können.

 

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