ASP.NET Shortcut

Patrick A. Lorenz

ASP.NET Shortcut

2002

225 Seiten

Format: PDF, Online Lesen

E-Book: €  19,99

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ISBN: 9783446223974

 

2 Basics (S. 21-22)

2.1 Was ist ASP.NET?

ASP.NET ist eine Erweiterung der Internet Information Services (IIS) in Form einer ISAPI Extension. An den Server gerichtete Client-Anfragen mit einer bestimmten Dateiendung werden an die ASP.NET-Engine weitergereicht. Diese verarbeitet die Anfrage und sendet das Ergebnis über die IIS zurück an den Client. Die Verbindung basiert auf dem Protokoll HTTP. Das Ergebnis besteht typischerweise aus einem HTML-Stream, der im Browser des Clients interpretiert wird.

ASP.NET findet folgerichtig auf dem Server statt. Hier kann das an den Client zurückgesendete Ergebnis programmiert werden. Es steht hierzu innerhalb des .NET Frameworks eine umfangreiche und spezialisierte Klassenbibliothek zur Verfügung. Diese kann mit jeder NET-Sprache eingesetzt werden. Wie auch in der Desktop-Entwicklung sind zwei heiße Anwärter auf die Position der Sprache der ersten Wahl C# und Visual Basic.NET.

2.2 Struktur einer Web-Applikation

Vergleichbar mit den bekannten Desktop-Applikationen wird bei ASP.NET eine komplexe, zusammenhängende Anwendungslösung Web-Applikation genannt. Konkret würde diese Bezeichnung beispielsweise eine Unternehmenspräsentation im Internet oder ein Web-Shop verdienen.

Eine Web-Applikation wird durch ein physikalisches Verzeichnis auf dem Server repräsentiert. Alle zugehörigen Informationen und Daten sind unterhalb dieses Verzeichnisses abgelegt.

Innerhalb einer Web-Applikation werden einzelne Bereiche und Funktionalitäten in ASP.NET-Seiten gegliedert. Jede dieser Einheiten entspricht einer im ClientBrowser angezeigten Internet-Seite. Unterschiedliche Aufrufe dieser Seite können programmatisch in unterschiedlichen, dynamischen Ausgaben resultieren. Die Seiten sind somit nicht statisch, wie Sie es von Dateien mit der Endung kennen. Dieses Grundprinzip von ASP.NET ist vergleichbar mit den Fenstern einer Desk top-Applikation. Jede Seite wird durch eine Text-Datei mit der Endung im Verzeichnis der Web-Applikation oder eines darunter liegenden Ordners abgebildet.

Neben einer quasi beliebigen Anzahl von Seiten besteht eine Web-Applikation aus der individuellen Konfiguration. Diese wird - wie bei NET üblich - in einer XMLDatei abgelegt. Es handelt sich um die Datei im Hauptverzeichnis der Web-Applikation.

Klassenbibliotheken mit zusätzlichen Funktionalitäten aus dem eigenen Haus oder von Drittherstellern werden als DLL im Unterverzeichnis der Web-Applikation abgelegt.

2.2.1 Anlage einer neuen Web-Applikation

Web-Applikationen werden zumeist unterhalb von angelegt. Dieses Verzeichnis wird von den Internet Information Services genutzt.

Nachdem Sie ein neues Verzeichnis erstellt haben, müssen Sie dieses den IIS bekannt machen. Öffnen Sie hierzu die entsprechende Management-Konsole „Internet-Informationsdienste" im Verwaltungsbereich der Systemsteuerung. Klicken Sie hier rechts auf die „Standardwebsite", und wählen Sie den Menüpunkt „Neu > Virtuelles Verzeichnis".

Im Assistenten können Sie dem oben angelegten Verzeichnis Ihrer WebApplikation einen individuellen Alias zuweisen. Anschließend steht das Verzeichnis unter diesem Namen dem öffentlichen Zugriff von außen zur Verfügung. Rufen Sie zum Test folgende Adresse im Browser auf http://localhost//.

2.3 Aufbau einer ASP.NET-Seite

Bei einer ASP.NET-Seite handelt es sich um eine Text-Datei im physikalischen Verzeichnis der Web-Applikation. Die Datei trägt die Endung und kann unter ihrem Namen direkt im Client-Browser angesprochen werden: Beim ersten Aufruf der Seite wird sie kompiliert und in Form einer Klassenbibliothek als DLL im temporären ASP.NET-Verzeichnis abgelegt: Fortan werden alle Anfragen auf die Datei mittels Ausführung der DLL bedient. Erst bei einer Änderung der Text-Datei oder der Konfiguration der WebApplikation wird die Seite neu kompiliert.

Eine Seite besteht typischerweise aus drei großen Teilen. Im deklarativen Bereich werden seitenspezifische Einstellungen vorgenommen. Hierzu werden in einer festgelegten Syntax so genannte Direktiven notiert. Es folgt der Script-Block, in dem Programmanweisungen und somit das dynamische Innenleben der Seite angegeben werden. Der dritte und letzte Teil umfasst die Darstellung der Seite. Hier werden wie bei regulären statischen Internet-Seiten HTML-Elemente notiert.

 

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